Werkstatt DER BEVÖLKERUNG
Im Sommer 2024 initiierte Oliver gemeinsam mit Marius, Sarah und Sonia die Werkstatt DER BEVÖLKERUNG.
Ziel ist die langfristige Gewährleistung einer zeitgemäßen Kommunikation und nachhaltigen Dokumentation aller Wahlkreis-Beiträge, sowie aller öffentlichen, nationalen und häufig auch internationalen Publikationen und Ausstellungen mit Bezug zum Kunstwerk. Die Werkstatt fördert darüber hinaus die diskursive, lebendige und kulturell vielfältige Verknüpfung von DER BEVÖLKERUNG im Themen-Horizont der Gegenwart. Denn anders als mit seinem kontroversen Anfang ist das Kunstprojekt heute eine von vielen hundert Abgeordneten aus allen Bundestagsfraktionen genutzte Plattform zur mittel- und unmittelbaren Begegnung mit ihren Wähler:innen. Die Parlamentarier:innen nutzen das Kunstprojekt als Angebot zur kreativen Thematisierung ihrer Rolle und ihres Selbstverständnisses als gewählte Repräsentant:innen der Bevölkerung.
Aus Anlass des 25jährigen Jubiläums DER BEVÖLKERUNG im Jahr 2025 plant die Werkstatt ein interdisziplinäres und dezentrales Veranstaltungsformat.
Oliver Schwarz
Ehemals Assistent von Hans Haacke bei Projekten wie Endlichkeit der Freiheit, Berlin 1990, oder Germania im Deutschen Pavillon, Biennale Venedig 1993, ist Oliver Schwarz Mitinitiator des Kunstprojektes DER BEVÖLKERUNG im Reichstagsgebäude. Als Partner von Hans Haacke betreut er seit dem Jahr 2000 die Entwicklung und Dokumentation des partizipativen Langzeitprojektes. Teil des Kunstwerkes ist die von ihm konzipierte Online-Dokumentation und -Kommunikation, um den lebendigen Wandel des Kunstwerkes und die vielfältigen Resonanzen auch außerhalb des Reichstagsgebäudes der Bevölkerung zugänglich zu machen.
2020 kuratierte Oliver Schwarz die Ausstellung 20 Jahre DER BEVÖLKERUNG im Neuen Berliner Kunstverein (Katalog zur Ausstellung). Hier ging es um die kontroverse Entstehungsgeschichte des Projektes und die ersten zwanzig Jahre, in denen sich über 400 Abgeordnete, zumeist mit Bürgern aus ihren Wahlkreisen, am Kunstwerk beteiligt haben. Als zeitgeschichtlicher Hintergrund hierzu wurden Haackes künstlerische Arbeiten der 60er Jahre beleuchtet, in denen natürliche Resonanzphänomene den zentralen Fokus seiner interaktiven Versuchsanordnungen bilden.
Sonia Hilpert
Redakteurin des transform Magazins und Mitinitiatorin der Werkstatt DER BEVÖLKERUNG. Die selbstständige Szenografin und Interior Designerin plant Wohn-, Arbeits- und Bühnenwelten und gibt ihr Wissen als Lehrbeauftragte an Studierende weiter. Im Studium der Räumlichen Kommunikation hat sie sich auf Orte der Demokratieförderung spezialisiert, während sie als Leiterin des Cradle to Cradle Bündnis Bau an einer nachhaltigen und kreislauffähigen Architektur arbeitet. Die vielfältigen Ansätze der Raumgestaltung und des Wissenstransfers sind ihr Fokus innerhalb der Werkstatt DER BEVÖLKERUNG.
Marius Hasenheit
Herausgeber des transform Magazins und Mitinitiator der Werkstatt DER BEVÖLKERUNG. Der Unternehmer und Nachhaltigkeitsberater unterstützt Organisationen darin, Nachhaltigkeitsstrategien zu entwickeln und umzusetzen. Darüber hinaus ist er Co-Vorstand einer Genossenschaft, die auf umweltverträgliche Weise bezahlbaren Wohnraum in Berlin und im Umland schafft. Seine Erfahrungen in den Bereichen Medien, Wirtschaft und Gesellschaft bezüglich des Ausschöpfens von Transformationspotenzialen bringt er in die Werkstatt DER BEVÖLKERUNG ein.
Dr. Sarah Alberti
Journalistin und Kunsthistorikerin in Leipzig. Gegenstand ihrer Promotion ist Kunst im Spiegel deutsch-deutscher Zeitgeschichte am Beispiel des Ausstellungsprojektes „Die Endlichkeit der Freiheit“, das im Sommer 1990 als unmittelbare Reaktion auf die Maueröffnung in Ost- und Westberlin stattfand. Auch Hans Haacke hatte daran teilgenommen. Als Gründungsmitglied engagiert sie sich im sächsischen Netzwerk kompliz* für Kultur und Demokratie. Mit Hans Haacke realisierte sie 2018/2019 die Hängung seines documenta-14-Banners „Wir (alle) sind das Volk“ in verschiedenen Städten in den neuen Bundesländern. Sie arbeitet als freie Autorin für Magazine, Künstler:innen und Institutionen wie die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und den Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart.